



Mich interessiert hier das Zeigen und Zugeben eigener Emotionen und Gefühle. Die Fotos thematisieren, dass wir Menschen eigentlich frei darin sind, unsere Gefühle - ob "negativ" oder "positiv" - zeigen zu können, wir sie aber oft durch die Erwartungshaltung anderer Menschen bedingt unterdrücken und uns stattdessen von gesellschaftlichen Normen leiten lassen. Diese Erwartungshaltung wird zum Beispiel durch Werbung und Medien forciert. So werden in Werbung und Medien Emotionen immer noch im Zusammenhang mit Stereotypen dargestellt. Die Frau zeigt ein süßes Lächeln, der Mann guckt streng oder ernst. Die Frau weint, der Mann weint nicht. Aber auch unabhängig vom Geschlecht tun wir - so finde ich - uns schwer damit, unsere Gefühle auf ehrliche Weise zu zeigen. Ich habe oft den Eindruck, dass, wenn man in die Öffentlichkeit schaut, wir Menschen uns gegenseitig anders darstellen als wir sind. Ob in der Realität oder in Social Media: Wir präsentieren uns so toll, schön und normal wie möglich und denken jeweils vom anderen, dass er kaum sentimentale Gefühle zeigt bzw. "normal" ist. Unsere echten Emotionen halten wir dann meist zurück.